Wenn ihr einmal nach Wien kommt, versprecht mir bitte, dass ihr euch den Besuch in einem Wiener Kaffeehaus nicht entgehen lasst. Dabei ist es egal, wenn ihr keinen Kaffee trinken möchtet. Für mich geht es beim Kaffeehausbesuch um die wunderbare Mischung der Gäste, um die Geräusche zwischen Ruhe und Gemurmel, ums Zeitunglesen und oft auch um unübertreffliche Mehlspeisen. So schräg es klingt, zur Kaffeehaus-Tradition gehört ein Stück weit auch, dass der Herr Ober ein bisschen arrogant und grantig rüberkommt. Ich als Wienerin bin sogar enttäuscht, wenn die Bedienung im Kaffeehaus zu freundlich ist 😉
Die Auswahl an geeigneten Kaffeehäusern ist riesig und es gibt sehr viele, die auf eine lange Tradition zurückblicken und eine Atmosphäre vermitteln, als wäre die Zeit stehen geblieben.
3 wunderbare Beispiele spontan herausgegriffen:
Café Hawelka
Nicht weil es besungen wurde (Youtube), sondern weil es nichts schöneres gab, als von Josefine Hawelka mit sanftem Druck einen Tisch zugewiesen zu bekommen. Das legendäre Ehepaar Hawelka ist leider nicht mehr am Leben. Soweit ich weiß wird das Café jetzt von den Enkeln geführt.
Dorotheergasse 6
A-1010 Wien
Details hier
Café Prückel
Soweit ich mich erinnere gibt es kaum einen Tisch im Café Prückel, der nicht Stammplatz einer Künstlerin oder eines Künstlers war. Optisch hat sich im Prückel seit der Nachkriegszeit kaum etwas verändert und irgendwie macht genau das seinen Charme aus.
Stubenring 24 (Luegerplatz)
A-1010 Wien
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Café Ritter
Das letzte erhaltene große Kaffeehaus entlang der Mariahilfer Straße, der beliebten Einkaufsstraße. Das Ritter ist damit ein Rückzugsort, von der modernen Shopping-Meile in das traditionelle Kaffeehaus.
Mariahilfer Straße 73
A-1060 Wien,
Details hier
Ich mache einen Bogen um Ketten, die überteuerten Kaffee im Papierbecher verkaufen und fördere lieber eine Wiener Institution, das Kaffeehaus.
Verratet ihr mir euer Lieblings-Café?
Alles Liebe
Rosa